Töpfereien
fallen in Deutschland unter das Handwerksrecht. Eine Werkstatt muss in
der Handwerksrolle eingetragen sein, und Keramikerinnen und Keramiker
haben eine Ausbildung in Form einer Lehre, den Gesellenbrief,
mehrere Gesellenjahre und bis vor Kurzem den Meisterbrief nachzuweisen,
wenn sie sich selbständig machen und selbst ausbilden wollen. Mit der
Neuordnung des Handwerksrechtes gehört das Töpferhandwerk zu den Berufen,
bei denen der Meister nicht mehr zwingend vorgeschrieben ist.
Doch Keramik
ist nicht nur Handwerk, sondern auch Kunst, und es gibt sehr viele
Keramikerinnen und Keramiker, die keinen Meister haben. Eine Töpferin
oder ein Töpfer kann sich für die Kunst entscheiden und hervorragende
Keramik herstellen, ohne eine Prüfung abgelegt zu haben. Doch auch hier
muss Professionalität, Können, Erfahrung gezeigt werden.
Neben der
handwerklichen Fertigkeit des Drehens bzw. Modellierens, Giessens und
Formen des Tons spielt die Alchemie der Glasuren eine wesentliche Rolle.
Hier sind Kenntnisse in Chemie, über Feuer und den Einfluss der
Temperatur wichtig, ganz zu schweigen vom Wissen über die Schädlichkeit
gewisser Metalloxide.
Eine gewisse
Vorbildung, eine Lehre, die Ausbildung in einer Fachschule ist daher in
jedem Fall sinnvoll, um sich die Grundlagen der Technik an der Scheibe,
der Glasurzusammensetzungen und des Brennens anzueignen. Hobbykurse
reichen in der Regel nicht aus, um qualitativ hochwertige Keramik
herstellen zu können.
Gute
Veranstalter wählen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sorgfältig aus.
Sie verlangen von den Bewerbern Nachweise über die Qualifikation.
Handelsware
und industriell gefertigte Keramik sollte grundsätzlich nicht zugelassen
werden, wenn es sich um einen wirklich hochwertigen Töpfermarkt handeln
soll. Giesskeramik ist Teil des Töpferhandwerks, doch sollten die
Giessformen vom Töpfer selbst entworfen und hergestellt sein und nicht
aus billigen Massenproduktionen stammen.
Auch gewisse Formen der Aufbaukeramik, wie sie oft in Kursen oder
geselligen Beisammensein erstellt wird, hat auf einem professionellen
Töpfermarkt nichts zu suchen. Um Keramik aufzubauen oder zu
modellieren, gehört mehr Können als nur hobbymäßige Beschäftigung mit dem
Material.
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